Joghurtarten – Die Unterschiede und wie du sie zubereitest

Joghurtarten – Die Unterschiede und wie du sie zubereitest

Die Supermarktregale sind voll mit ihnen. Joghurt in allen Farben, Formen und Größen. Bei Joghurt handelt es sich wohl um eines der beliebtesten Milchprodukter der Deutschen. Aber Joghurt ist nicht gleich Joghurt. Je nach Verwendung der Milch, der Joghurtkulturen und letztendlich dem Fettgehalt entstehen unterschiedliche Joghurtarten. Hier erkläre ich dir die einzelnen Joghurtsorten und wie du sie zubereitest.

Naturjoghurt

Beim Naturjoghurt handelt es sich sozusagen um unseren Standartjoghurt aus Kuhmilch. Diese wird mit Joghurtkulturen vermischt und nach einigen Stunden ist der leicht säuerlichen Naturjoghurt fertig. In meinem Artikel Deine Anleitung um Joghurt selber zu machen findest du Informationen und ein Rezept, wie du Naturjoghurt selbst machen kannst. Dieses ist übrigens auch das Grundrezept für weitere Joghurtarten.

Verschiedene Joghurtarten

Griechischer Joghurt

Im Gegensatz zum Naturjoghurt schmeckt griechischer Joghurt viel vollmundiger. Er hat einen sehr hohen Fettanteil von über 10 % und ist auch viel cremiger als andere Joghurtarten. Diese Unterschiede kommen durch eine andere Herstellung zustande. Bei Naturjoghurt benötigt man beispielsweise für 1 kg Joghurt, genau 1 Liter Milch. Bei griechischen Joghurt ist das etwas anders. Da benötigt man ganze 4 Liter Milch. Somit werden natürlich auch mehr Milchsäurebakterien benötigt.

Nach der Fermentation lässt man den griechischen Joghurt abtropfen. Dadurch trennt man die überschüssige Flüssigkeit vom eigentlichen Joghurt und es ensteht die typische cremige und feste Konsistenz.

Wenn du griechischen Joghurt selbst zubereiten möchtest, unterschiedet sich der Prozess erstmal nicht sehr von Naturjoghurt. Du erhitzt die Milch, lässt sie auf ca. 45 Grad abkühlen, vermischt sie mit den Kulturen und lässt das Ganze für 8-10 Stunden im Joghurtbereiter fermentieren. Damit aus deinem Joghurt dann griechischer Joghurt entsteht, musst du ihn noch entwässern. Dazu füllst du den Joghurt einfach in ein feines Sieb oder ein Leintuch und hängst es über einen Topf. Da das Abtropfen einige weitere Stunden dauert, bietet es sich an den Topf in den Kühlschrank zu legen, um schlechen Bakterien keine Angriffsfläche zu bieten.

Wer nicht ganz so viel Geduld hat, der kann übrigens auf einen kleinen Trick zurückgreifen. Um auf den gewünschten Fettgehalt von 10 % zu kommen, kann auch 800ml Milch mit 200ml Sahne vermischen. Somit haben wir unseren Fettgehalt schon vor der Fermentation und ganz ohne Abtropfen erreicht.

Bulgarischer Joghurt

Der bulgarische Joghurt ist besonders durch seinen frisch säuerlichen Geschmack bekannt. Im Volksmund wird er deshalb kiselo mlyako genannt, was übersetzt “saure Milch” bedeutet. Bulgarischer Joghurt soll besonders gesund sein, da er eine ganze Menge spezieller Milchsäurebakterien enthält, die so in „normalen“ Joghurt nicht vorkommen. Für viele ist die außergewöhnliche hohe Lebenserwartung der Bulgaren ein handfester Beweis für den positiven Effekt des bulgarischen Joghurts.

Auch hier läuft die Herstellung identisch wie beim Naturjoghurt ab. Bei der Fermentation wird dann aber auf eine spezielle Bakterienmischung aus Lactobacillus bulgaricus und Streptococcus thermophilus zurückgegriffen. Diese Baktieren sorgen später für den typischen säuerlichen Geschmack.

Veganer Joghurt

Menschen die auf vegane Ernährung achten oder eine Laktoseintoleranz haben, sind froh, das sie nicht auf Joghurt verzichten müssen. Bei veganen Joghurt wird die Milch durch eine pflanzliche Alternative ersetzt. Das kann zum Beispiel auf Basis von Soja, Kokos, Hafer oder Mandeln sein.

Abgesehen von Soja, enthalten unsere pflanzlichen Alternativen leider meist nicht genügend Protein um eine cremige Konsistenz zu erreichen. Hier kann man in der Herstellung aber mit Verdickungsmitteln wie Agar-Agar oder Tapiokastärke nachhelfen. Auf meinem Blog Joghurt-selbst-gemacht habe ich das übrigens mal mit Kokosmilch selbst gemacht und eine Anleitung geschrieben. Wenn du Interesse hast, schau es dir gerne an.

Laktosefreier Joghurt

Viele Menschen mit einer Laktoseintoleranz können leider nicht einfach so Milchprodukte genießen. Doch glücklicherweise gibt es inzwischen eine ganze Reihe Alternativen. Um das Problem der Milchlaktose komplett zu umgehen, könnte man einfach auf den oben genannten veganen Joghurt umsteigen. Eine andere Alternative stellt die Joghurtzubereitung mit laktosefreier Milch da. Bei der Fermentation muss dann auch auf laktosefreie Milchbaktieren zurückgegriffen werden.

Es gibt aber noch eine andere Alternative. Bei dieser kann ganz normale Vollmilch verwendet werden. Der Unterschied liegt dann aber in der Fermentationszeit. Im Gegensatz zu einer normalen Vergärung von 8-10 Stunden, wird der Joghurt für mindestens 24 Stunden fermentiert. Da bei der Vergärung der Milchzucker von den Kulturen abgebaut wird, befindet sich nach einem Tag fast keine Laktose mehr im Joghurt. Der Joghurt wird zwar ein ganzes Stück saurer als gewohnt schmecken, aber ist dann auch für Menschen mit Laktoseintoleranz gut verträglich.

Fazit – Joghurtarten

Joghurt selbst zu machen wird nie langweilig, da es so viele verschiedene Arten und Herstellungsweisen gibt. Durch pflanzliche Alternativen oder angepasste Zubereitung kann wirklich jeder Joghurt selbst machen und auch genießen.

Was ist deine Lieblingsjoghurtart? Was hast du selbst schon mal probiert? Schreib es mir gerne in die Kommentare.

Daniel

Hi, ich bin Daniel und blogge hier auf Fermentationshelden rund ums Thema Fermentieren. Gerne lasse ich dich an meinen Erfahrungen teilhaben und freue mich auf einen regen Austausch, denn Fermentieren ist ein komplexes Thema wo es noch viel zu entdecken gibt.

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