Wie du Kombucha selbst machen kannst

Wie du Kombucha selbst machen kannst

Kombucha wird sowohl in Asien wie auch in Europa als Heil- und Lebenselexier hoch angepriesen. Doch was ist Kombucha eigentlich und kann man Kombucha selbst machen? In diesem Artikel erkläre ich dir was es damit auf sich hat.

Was ist Kombucha?

Bei Kombucha handelt es sich kurz gesagt um fermentierten Tee. Damit die Fermentation in Gang kommt, wird der Tee vorher gezuckert und es kommt ein sogenannter Teepilz, auch Scoby (symbiotic culture of bacteria and yeast) genannt, zum Einsatz. Bei diesem Scoby handelt es sich also um eine Mischung aus Hefe und Bakterienkulturen, die für die Fermentation sorgen.

Kombucha selbst machen mit Scoby
Scoby-Pilz

Durch die Vergärung oder auch Erstfermentation entsteht ein süß-saurer Geschmack und eine natürliche Kohlensäure. Ein weiteres Nebenprodukt der Fermentation ist ein geringer Anteil Alkohol, der aber nicht vergleichbar mit Bier oder Wein ist.

Kombucha lässt sich super mit verschiedenen Geschmacksrichtungen flavourn. Das können zum Beispiel Beeren, Orangen oder sogar Hopfen sein. Dazu zerkleinert man einfach die gewünschten Zusätze und gibt sie mit in die Flaschen zur Zweitfermentation.

verschiedene Kombucha Bügelflaschen
Kombucha mit verschiedenen Geschmacksrichtungen

Ist Kombucha gesund?

Kombucha ist definitiv ein gesundes Erfrischungsgetränk. Ihm werden verschiedene positive Wirkungen auf unseren Körper nachgesagt.

Kombucha ist probiotisch

Da Kombucha lebendige Mikroorganismen enthält, kann er eine positive Wirkung auf deine Verdauung haben. Die Milch- und Essigsäuren schaffen eine gute Grundlage für unser Darmgesundheit und unterstützen so den Verdauungsprozess. Aus eigener Erfahrungen können wir bestätigen, das Kombucha definitiv einen guten Einfluss auf die Darmflora hat.

Kombucha wirkt belebend

Da Kombucha meist mit grünen oder schwarzen Tee angesetzt wird, hat das enthaltene Koffein eine belebende Wirkung auf unseren Körper. Außerdem ist Kombucha besonders im Sommer ein sehr geschätztes gesundes Erfrischungsgetränk.

Kombucha enthält Vitamine und Nährstoffe

Kombucha enthält eine ganze Menge verschiedener B-Vitamine die für ganz unterschiedliche Prozesse im Körper wichtig sind. Aber auch verschiedene Mineralien, wie Magnesium, Zink, Kalium, Eisen und Natrium sind im Kombucha enthalten die eine positive Wirkung auf deinen Körper haben.

Wie du Kombucha selbst machen kannst

Um selbst Kombucha herzustellen, benötigst du gar nicht so viele Sachen. Die meisten Dinge hast du wahrscheinlich sowieso bereits zu Hause. Für etwa 1 Liter Kombucha benötigst du:

  • 1 Kombucha-Teepilz (gibt es z. B. bei Fairment* oder einfach mal bei eBay Kleinanzeigen schauen)
  • 200 ml Ansatzflüssigkeit (oder 1 gekaufte Flasche Kombucha ohne Zusatz (,,raw“) aus dem Bioladen)
  • 12 g Tee (Grüntee, Schwarztee oder eine Mischung aus beiden)
  • 100 g Zucker
  • 1,3 L Wasser
  • 1 Gärgefäß mit min. 1,5 Liter Fassungsvermögen
  • Küchenpapier oder Leinentuch + Gummiband zum Abdecken
  • 2- 3 Bügelflaschen 0,5 l
  • Flavour deiner Wahl (Hopfen, frisch gepresster Saft, Waldfrüchte oder Ähnliches)

Zubereitung

Wir beginnen mit der Zubereitung des Tee´s, damit er bis zur Weiterverwendung etwas auskühlen kann. Bringe dazu 300 ml Wasser zum Kochen, gieße deinen Tee damit auf und lass ihn mindestens 5-8 Minuten ziehen.

Grüner Tee für Kombucha

Nimm nun dein Gärgefäß, schütte den Zucker hinein und gieße den noch warmen Tee durch ein Sieb direkt mit hinein, dann löst sich der Zucker besser auf. Jetzt kannst du das Gärgefäß ein bisschen hin und herschwenken. Es sollten keine Zuckerkristalle mehr zu sehen sein.

Gieße nun weitere 300ml kaltes Wasser hinzu, damit der Tee weiter abkühlt. Sobald die Mischung lauwarm ist, gib die Ansatzflüssigkeit und den Scoby hinzu. Achte unbedingt auf die richtige Temperatur. Ist der Tee noch zu heißt, kann der Scoby absterben. Fülle nun das restliche Wasser hinein, bis er fast den Rand erreicht. Jetzt nur noch das Küchenpapier oder ein Leinentuch auf die Öffnung setzten und mit einem Gummiband fixieren, sodas keine Käfer oder Fliegen reinkrabbeln können.

Es ist wichtig, das du luftdurchlässige Materialien nimmst, denn der Scoby braucht den Sauerstoff für den Fermentationsprozess, sonst bildet sich schnell Kahmhefe.

Stelle dein Gärgefäß an einen lichtarmen ruhigen Ort. Ich stelle ihn am liebsten in einen Küchenschrank, aber wie gesagt, die Luft sollte noch zirkulieren können. Alles was du tun musst, ist ca. 7-10 Tage warten, dann ist die Hauptgärung oder Erstfermentation durch und du kannst den Kombucha zur Nachreifung in die Flaschen abfüllen.

Beachte: Wenn du den Kombucha zu lange vergären lässt, wird er zu sauer. Du kannst ihn dann nur noch als Essig verwenden. Also am besten machst du dir einen kleinen Eintrag in den Kalender nach mindestens 7 Tagen. Keine Angst, du musst jetzt nichts wegschmeißen. Wenn du den Kombucha länger stehen lässt, weil du in den Urlaub fährst oder es einfach vergessen hast, dann hast du einfach ein Scoby Hotel. Du kannst den sehr sauren Kombucha nicht in Flaschen abfüllen und trinken, aber einfach davon 200 ml als Ansatzflüssigkeit für einen neuen Kombucha ansetzen.

Fermentationsglas

Nun kommen wir zur Flaschenabfüllung. Ich habe mir bei IKEA durchsichtige Bügelflaschen aus Glas gekauft, die wasche ich erstmal gründlich mit Spüli und reinige sie zur Sterilisation mit Sauerstoffbasierten Reiniger. Wir haben ihn immer da, weil zu Hause auch Bier selber gebraut wird. Wenn die Flaschen sauber sind, kannst du sie mit dem Geschmack deiner Wahl flavourn. Wir haben von Ingwerstücken, Ananasstücke, bis frisch gepressten Mandarinensaft oder Hopfenpellets fast alles schon probiert. Wir nehmen auch gerne Tiefkühlobst, wie z.B. Himbeeren oder Heidelbeeren, dazu einfach das Obst klein geschnitten in die Öffnung geben oder ca. 4-5 EL Saft in die Flaschen geben.

Bevor du den Kombucha in die Flaschen abfüllst, kippe für den nächsten Gärvorgang deine wie im Rezept beschriebenen 200 ml Ansatzflüssigkeit zusammen mit deinem Scoby in eine Schüssel. Dann gieße den Kombucha durch ein (Plastik-)Sieb in die Flaschen. Ich nehme dazu einen Trichter, darüber ein kleines Sieb und dann schütte ich den Inhalt rein. Lass etwas Platz in den Flaschen, also zu ca. 80 % voll machen. Verschließe danach die Bügelflaschen und lasse sie für 1-3 Tage weiter fermentieren. Nach 1 Tag entwickelt sich meist noch nicht so die Kohlensäure, deshalb lieber noch mindestens 1 Tag länger warten.

Kombucha abfüllen

Und fertig ist dein selbst gemachter Kombucha. Wir empfehlen dir den Kombucha innerhalb von 10 Tagen zu trinken. In dieser Zeit sollte dann der nächste Kombucha fermentiert sein, so dass du nie auf dem Trockenen sitzen musst 😉

Fazit – Kombucha selbst machen

Kombucha selbst machen lohnt sich auf jeden Fall, ist preisgünstiger und ist gar nicht so schwer. Wenn man es ein paar Mal gemacht hat, lässt sich die Herstellung ganz einfach in den wöchentlichen Ablauf einfügen. So hat man immer ein gesundes und erfrischendes Getränk im Kühlschrank zur Verfügung.

Hast du schon einmal Kombucha selbst gemacht? Was sind deine Erfahrungen?

Daniel

Hi, ich bin Daniel und blogge hier auf Fermentationshelden rund ums Thema Fermentieren. Gerne lasse ich dich an meinen Erfahrungen teilhaben und freue mich auf einen regen Austausch, denn Fermentieren ist ein komplexes Thema wo es noch viel zu entdecken gibt.

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