Was Wildhefen und Milchsäurebakterien im Sauerteig bewirken

Was Wildhefen und Milchsäurebakterien im Sauerteig bewirken

Wenn du schon mal Sauerteig-Brot gebacken hast, weißt du sicher, dass Sauerteig ein lebendiger Teig ist, der aus mehreren Komponenten besteht, darunter auch Wildhefen und Milchsäurebakterien. Aber was genau sind diese Bakterien und warum sind sie so wichtig für unseren Sauerteig? Hier in diesem Artikel erfährst du es!

Wildhefen und ihre Bedeutung im Sauerteig

Wildhefen sind natürliche Hefen, die in der Luft, auf Pflanzen und in der Erde vorkommen. Diese Hefen kommen in verschiedenen Arten vor und jede hat ihren eigenen Weg, Kohlenhydrate zu verarbeiten und in Alkohol und Kohlenstoffdioxid umzuwandeln. Im Sauerteig sind Wildhefen verantwortlich für die Gärung und Kohlendioxidproduktion. Sie helfen dem Teig, aufzugehen und sorgen für ein lockeres, luftiges Brot. Wildhefen haben aber auch Einfluss auf den Geschmack des Sauerteigs, je nach Art können sie für einen milden oder säuerlichen Geschmack sorgen.

Milchsäurebakterien und ihre Bedeutung im Sauerteig

Milchsäurebakterien sind Bakterien, die in der Milchsäuregärung aktiv sind. Sie produzieren Milchsäure und senken dadurch den pH-Wert des Teigs. Durch die niedrige pH-Wert-Umgebung im Sauerteig werden unerwünschte Bakterien und Schimmel gehemmt, während gleichzeitig die Wildhefen und Milchsäurebakterien gedeihen können. Milchsäurebakterien tragen auch zum Geschmack des Sauerteigs bei und sorgen für die charakteristische Säure, die man in Sauerteig-Brot findet.

Die Zusammenarbeit von Wildhefen und Milchsäurebakterien

Die Wildhefen und Milchsäurebakterien arbeiten Hand in Hand, um einen gesunden, lebendigen Sauerteig zu schaffen. Die Wildhefen nutzen zum Beispiel die von den Milchsäurebakterien produzierten organischen Säuren als Nahrungsquelle, um Kohlenstoff und Energie zu gewinnen. Die Zusammenarbeit von Wildhefen und Milchsäurebakterien wird dabei von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie beispielsweise der Temperatur, der Feuchtigkeit und der Zusammensetzung des Teigs.

Der Sauerteig benötigt auf jeden Fall eine konstante Nahrungsquelle und Umgebung, um zu wachsen und sich zu vermehren. Das bedeutet, dass es wichtig ist, deinen Sauerteig regelmäßig zu füttern, damit er aktiv und lebendig bleibt.

Wie du Wildhefen und Milchsäurebakterien in den Sauerteig bringen kannst

Wildhefen und Milchsäurebakterien können von Natur aus im Mehl vorhanden sein, aber es gibt auch andere Möglichkeiten, sie in deinen Sauerteig einzubringen. Eine beliebte Methode ist die Verwendung von Anstellgut oder Starter, der bereits aktive Kulturen von Wildhefen und Milchsäurebakterien enthält. Starter können gekauft oder selbst hergestellt werden und werden in der Regel durch die Beigabe von Mehl und Wasser aktiviert.

Ein weiterer Weg, um Wildhefen und Milchsäurebakterien in deinen Sauerteig zu bringen, ist die Verwendung von Rohmilch oder Joghurt die von Natur aus Milchsäurebakterien enthält. Du kannst auch Obst und Gemüse, wie zum Beispiel Äpfel oder Karotten, hinzufügen, um natürliche Hefen und Bakterien zu aktivieren. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Obst- und Gemüsesorten gleich sind und einige eine höhere Konzentration von Hefen und Bakterien aufweisen als andere.

Wenn du dich für das Thema Sauerteig anstellen interessierst, empfehle ich dir unbedingt mal meinen Artikel Sauerteig in 4 Tagen selber machen – So geht’s zu lesen. Da findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum ersten eigenen Sauerteig.

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Die Bedeutung für die Gesundheit

Neben ihrer Bedeutung für den Sauerteig haben Wildhefen und Milchsäurebakterien auch viele gesundheitliche Vorteile. Sie können helfen, das Verdauungssystem zu regulieren, indem sie den Darm mit nützlichen Bakterien besiedeln und schlechte Bakterien hemmen.

Einige Studien zeigen außerdem, dass sowohl Hefen wie auch Milchsäurebakterien das Immunsystem stärken und Entzündungen im Körper reduzieren können. Auch bei der Bekämpfung von Pilzinfektionen können Wildhefen helfen. So gibt es beispielsweise Berichte über die erfolgreiche Anwendung von Saccharomyces boulardii bei der Behandlung von Durchfall durch Antibiotika oder Clostridium difficile.

Insgesamt tragen Wildhefen und Milchsäurebakterien also nicht nur zum Geschmack und zur Textur von Sauerteig bei, sondern haben auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Allerdings sollten sie nicht als Wundermittel betrachtet werden, sondern als Teil eines gesunden Lebensstils, der ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und Entspannung beinhaltet.

Fazit

Wildhefen und Milchsäurebakterien sind unverzichtbar für einen gesunden, lebendigen Sauerteig. Sie arbeiten zusammen, um den Teig aufgehen zu lassen und ihm den charakteristischen Geschmack und die Textur zu verleihen. Nicht zuletzt tragen Wildhefen und Milchsäurebakterien auch zur Gesundheit bei, indem sie das Verdauungssystem regulieren und das Immunsystem stärken.

Hast du schon mal versucht Sauerteig selbst anzusetzen? Hat es klappt? Schreib deine Erfahrungen gerne in die Kommentare!

Daniel

Hi, ich bin Daniel und blogge hier auf Fermentationshelden rund ums Thema Fermentieren. Gerne lasse ich dich an meinen Erfahrungen teilhaben und freue mich auf einen regen Austausch, denn Fermentieren ist ein komplexes Thema wo es noch viel zu entdecken gibt.

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