Sauerteig in 4 Tagen selber machen – So geht’s

Sauerteig in 4 Tagen selber machen – So geht’s

Ich erinnere mich noch genau, als ich mein erstes Sauerteigbrot hergestellt habe. Der Geschmack, der Geruch, die krosse Kruste. Das hat mich einfach nur umgehauen. Ich wollte schon immer ein richtig gesundes Brot backen. Die Recherche für ein gutes Sauerteigrezept dauerte allerdings. Viele Rezepte gehen über eine Woche, mit komplizierten Methoden, wie man zum Beispiel am Glas Markierungen macht um den Teig zu teilen und so weiter. Nach vielen verschiedenen Versuchen habe ich endlich ein perfektes und schnelles Grundrezept gefunden, wie man in ca. 4 Tagen einen schönen Sauerteig als Triebmittel herstellen kann. Das Grundrezept ist vom Schweizer Bäcker Marcel Paa. Für mehr Infos schau gerne mal auf seiner fantastischen Webseite nach.

Was genau ist Sauerteig?

Sauerteig ist eine uralte Methode, um ein Triebmittel zum Backen herzustellen. Er wird durch die spontane Milchsäuregärung hergestellt, welche mit nur 2 Zutaten geschieht: Mehl und Wasser.

Mehle und Getreide an sich sind unglaublich reich an Mikroorganismen. Im trockenen Zustand schlummern diese und werden durch Wasserzugabe wieder aktiviert. Bei Kontakt mit der Luft vermehren sich diese guten Bakterien.

Wenn du dich gut um deinen Sauerteig kümmerst und ihn regelmäßig fütterst, wird die Vielfalt an guten Mikroorganismen erhalten und verbessert sich mit der Zeit sogar.

Ist Sauerteig gesund?

Echter Sauerteig ist so viel mehr als nur ein Mittel um den Brotteig zu vergrößern. Er besteht aus Hefen und guten Bakterien. Diese wandeln Kohlenhydrate in Kohlendioxid und Alkohol um. Dadurch entsteht der saure Geruch der einen fast an Azeton erinnert.

Sauerteig verbessert außerdem den Geschmack und die bessere Verdaulichkeit vom Getreide. Bei der Gärung wird auch der Gluten aus dem Getreide fast abgebaut. Wer also an Glutenintoleranz hat, kann mit Sauerteigbroten sehr gut fahren. Nur bei einer echten Zöliakie sollte man kein Sauerteigbrot essen, es sei denn, er besteht aus glutenfreien Sauerteig.

Ein weiterer Vorteil ist übrigens, dass durch den Sauerteig das Brot länger frisch bleibt. Sauerteig bietet also eine Menge Vorteile für deine Gesundheit, punktet aber auch was das Thema Geschmack und Haltbarkeit angeht.

Sauerteigbrot ist einfach nur lecker!

Wie du Sauerteig in 4 Tagen selber machen kannst

Bei dem hier aufgeführten Rezept handelt es sich um ein echtes Blitzrezept. Innerhalb 4 Tagen frischst du deinen Ansatz immer etwas auf, bis du deinen Sauerteig an Tag 4 zum Backen verwenden kannst. Für den ersten Anstellsauerteig benötigst folgende Zutaten:

  • 120 g Roggenvollkornmehl
  • 45 g lauwarmes Wasser
  • 1 Apfel (ergibt ca. 30-40 g Apfelsaft)

Zubereitung

  1. Vermische die Zutaten in einem hohen Gefäß. Wenn du den Apfel dazugeben möchtest, dann reibe ihn zuerst, presse dann alles durch ein Sieb und fang den Saft auf, den du letztendlich zum Mehlmix gibst. Der Apfel enthält Enzyme und Fruchtzucker. Diese helfen den Gärprozess zu aktivieren.
  2. Decke dein Gefäß ab. Nun musst du den Teig bei Zimmertemperatur für 36 Stunden gären lassen. Der Sauerteig ist gut, wenn er Blasen gebildet hat, säuerlich riecht und doppelt so groß geworden ist.
  3. Jetzt heißt es Auffrischen, das heißt er muss gefüttert werden. So geht’s:

1. Auffrischung

  • 100 g Weizenmehl (z.B. Type 812) + 60 g lauwarmes Wasser + 100 g Grundsauer vom Vortag mischen und für 24 Stunden bei Zimmertemperatur abgedeckt stehen lassen.

2. Auffrischung

  • 100 g Weizenmehl (z.B. Type 812) + 60 g lauwarmes Wasser + 100 g Grundsauer vom Vortag mischen und für 12 Stunden bei Zimmertemperatur abgedeckt stehen lassen.

3. Auffrischung

  • 100 g Weizenmehl + 60 g lauwarmes Wasser + 100 g Grundsauer vom Vortag mischen und für 6 Stunden bei Zimmertemperatur abgedeckt stehen lassen.

4. Auffrischung

  • 100 g Weizenmehl + 60 g lauwarmes Wasser +100 g Grundsauer vom Vortag mischen und für 3 Stunden bei Zimmertemperatur abgedeckt stehen lassen.

Fertig ist dein eigener Sauerteig der innerhalb von 3 Stunden sein Volumen verdoppeln kann. Jetzt kannst du loslegen mit dem Backen und deine Familie und Freunde mit selbstgebackenen und gesunden Brot verzaubern.

Fazit – Sauerteig selber machen

Sauerteig innerhalb von wenigen Tagen selber machen lohnt sich wirklich. Der Geschmack und die Freude etwas tolles im eigenen Ofen herzustellen, ist alle Mühe wert. Mit ein bisschen Geduld und guter Planung der einzelnen Auffrischungen, kannst du in 4 Tagen deinen eignenen Sauerteig selber machen und bist dann Startklar zu backen. Deine Gesundheit und du selbst werden es dir danken.

Kennst du ein anderes Sauerteig Rezept? Hast du schon mal mit Sauerteig gebacken? Schreib es gerne in die Kommentare!

Daniel

Hi, ich bin Daniel und blogge hier auf Fermentationshelden rund ums Thema Fermentieren. Gerne lasse ich dich an meinen Erfahrungen teilhaben und freue mich auf einen regen Austausch, denn Fermentieren ist ein komplexes Thema wo es noch viel zu entdecken gibt.

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